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ZÜRICH 2022: GESCHÄFTSHAUS NEW LEONARDO:  KLÖPPERBÖDEN






Vincenzo Baviera; "IRIS"  KLÖPPERBODEN

Als Künstler und Arbeiter im Raum, bin ich sehr auf meine Augen angewiesen. Mit ihnen setzt die Verarbeitung meiner Wahrnehmung ein. Diese lagert sich als Bild oder «Augen-Blick?» - im Bewusstsein ein. Idealerweise versuche ich meine Wahrnehmungen «für wahr» zu nehmen. Je nach Stimmung, Position und Blickwinkel oszillieren Ästhetik, Intellekt und Empfindung zwischen verschiedenen Polen. Was ich subjektiv als schön empfinde, kann unter einem anderen Aspekt unerträglich sein und umgekehrt. Z. B ist es mir ein Rätsel, wie jemand beim Anblick von Waffen in Entzückung geraten kann – hingegen üben schön gestaltete Werkzeuge eine grosse Faszination auf mich aus. Es braucht kritischen Verstand, um solche Widersprüche und Spannungen einzuordnen und auszuhalten. Was mich beim Sehen anspricht oder interessiert, findet auch Eingang in meine Formensprache. Das habe ich auch mit den Werkstücken «Klöpperböden» erlebt. Ich fand sie bereits in ihrem Originalzustand wunderbar, eben zum Verlieben schön! Vor über zehn Jahren konnte ich zehn davon erwerben. Die Arbeiten mit ihrer Entwicklung hin zu Verfeinerung und Verdichtung, wie sie hier vorliegen, machen mir grosse Freude

 

Im Klöpperboden IRIS ist meine Hoffnung verborgen, dass bei allen Differenzen von Ansichten und Sichtweisen, das Leben auf unserem Planeten weiterhin erhalten bleibt.


Foto: V. Baviera