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"WALDGESÄNGE – WALDGÄNGE
– WALDKLÄNGE" |
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Meine Landschaftsaktion
"WALDGESÄNGE – WALDGÄNGE – WALDKLÄNGE"
hat eine Vorgeschichte
im Safiental, die mit meiner Landschaftsaktion "DER
BERG KOMMT" zusammenhängt. Als Abschluss der SAFIEN - TRIENNALE III liess
ich am 3. Juni 2006 eine Reihe von grossen und schweren Metallscheiben den
Berg hinunter rollen. Dies Aktion möchte ich in der Region Schaffhausen in
modifizierter Form wiederholen. |
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"Die Alpine Brache" am Beispiel des Safientals |
Safiental im Herbst
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Kulturelle Identität trägt wesentlich zur Erhaltung und
des Zusammenhalts einer Gesellschaft bei, nicht nur in ideeller Form,
sondern ebenso in ihrem wirtschaftlichen Bereich. Eine logische Folge
dieser Einsicht ist, dass im Safiental Kulturschaffen gewünscht wird.
Eines der Resultate ist die regelmässige Durchführung der
SAFIEN - TRIENNALE. Kultur im Safiental: "Le Ballon Rouge",
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Kartenausschnitt: Klettgau bleibt weiss |
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In dieser Hinsicht darf der Klettgau eher zu den
Ausnahmen gezählt werden. Der Klettgau mag zwar als eine eher
strukturschwache Region gelten. Das Gute daran ist, dass die
zivilisatorischen Schäden noch nicht ein Ausmass angenommen haben wie
anderswo. Aus heutiger Sicht darf man sogar sagen, dass die verlangsamte
Entwicklung auch Vorteile bringen kann. Hier sind viele Gebiete als
Brachwiesen im Begriff sich zu renaturieren. Es kann als ein Glück im
Unglück aufgefasst werden, dass der Klettgau bis jetzt dem Druck der
Zersiedelung und der Zerstörung der Natur im grossen Mass
widerstanden hat, trotz seiner exponierten Lage im Spannungsfeld
zwischen zwei grossen Städtenetzen, wie sie von Zürich und Stuttgart
gebildet werden. |
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"Das Wasser der Rabiusa aus dem Safiental fliesst durch Schaffhausen" |
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Radaktion für den Ersten Zürcher Kulturumzug 1991 Ein Gruppe von Teilnehmern des 1. Zürcher Kulturumzugs ist mit diesem Rad Ø 4.5 m, von meinem Atelier in Schlieren bis zum Bürkliplatz gelaufen. Vom Helvetiaplatz bis zum Bellevue hat dieses Rad den Kulturumzug angeführt. |
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"DER BEREG KOMMT" Unter dieser Bezeichnung habe ich meine Landschaftsinstallation, am 3. Juni 2007 im Safiental, ausgeführt. Das Bild rechts zeigt eine der sechs Stahlscheiben, kurz bevor sie zum Stillstand kommt. Am 10. Februar 2008, soll beim Aazheimerhof in Neuhausen die Fortsetzung dieser Arbeit stattfinden. Trotz dieser neuen Situation werden die Intensionen der Arbeit erhalten bleiben - es geht mir auch hier um die Auseinandersetzung mit den Begriffen der Sorgfalt und Nachhaltigkeit.
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"WALDGÄNGE" |
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AAZHEIMERHOF IN NEUHAUSEN a.R
Südwestlich vom Aazheimerhof befindet sich mehrere
Felder und Äcker in einer Hanglage, die mehrheitlich von Wald umgeben
sind. Das Gebiet wirkt wie eine grosse, geschlossene Waldwiese. Man weiss
zwar, dass sich relativ dichte Siedlungsräume in der Nähe befinden, und
ist daher von der Ruhe und Abgeschiedenheit dieses Winkels, angenehm
überrascht. Der ideale Ort für mein Projekt "WALDGÄNGE"! |
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6 Ringscheiben aus Starkblech, 16 mm, wurden mit einem
Laufring aus Stahlrohr ummantelt. Dadurch bekommen die Ringe einen
genaueren Spurlauf. Trotzdem bleibt eine Toleranz im Bahnverlauf, die im
Dispositiv der Aktion mit einberechnet wird. |
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Wie im Safiental wird auch hier ein Probelauf
durchgeführt werden, um den genauen Ablauf der Aktion festzulegen. Dies
ist für die Positionierung der Musiker wichtig, die sich am Zielort
befinden sollten. |
1. "WALDGESÄNGE" Sopran, Il Capricorno von Scelsi (Auszüge), Improvisation ca. 20 min 2. "WALDGÄNGE" 6 Eisenräder, Durchmesser 2 m, Gewicht 300 Kg. ca. 10 min 3. "WALDKLÄNGE" Konzert mit Oboe, Flöte, Akkordeon und Kontrabass ca. 20 min 4."AUSKLANG" Kulinarisches vom Aazheimerhof |
BIOGRAFIEN
"WALDGESÄNGE" |
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"WALDGÄNGE"
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Die Aktion: "DER BERG RUFT" vom 3. Juni im Safiental gibt einen Voreindruck von dem was beim Aazheimerhof geschehen wird. Serie von Videostills aus der Filmdokumentation: TERRAINS VAGUES - DER BERG KOMMT |
"WALDKLÄNGE" Hat das letzte Rad sein Ziel erreicht, setzen instrumentale Stimmen aus dem Wald einen Klangteppich. 5 MusikerInnen geben als Nachklang ein Konzert um die Eindrücke der laufenden Räder zu vertiefen. Die Musiker selbst, verarbeiten diese Eindrücke mit einer freien Improvisation. Die Waldstimmen symboliseren die vielfältigen kulturellen Fähigkeiten, mit denen zukünftig unsere Lebensqualität mit der nachhaltigen Entfaltung unserer Mitwelt in Einklang bringen lässt. Die "pre-art-soloists": Die pre-art-soloists formieren ein flexibles international besetztes Ensemble, welches in der Schweiz auf Tourneen in allen Schwerpunktgebieten der Organisation von Slowenien bis Aserbeidschan auftritt. Alle Mitglieder übernehmen jeweils auch soloistische Aufgaben und leiten regelmässig Meisterkurse, viele davon in Südosteuropa. Das besondere Interesse an den Ländern in Südosteuropa, veranlasste pre-art dazu, einen mittlerweile sehr beachteten Wettbewerb, "The pre-art Competition" für junge KomponistInnen durchzuführen. |
Die pre-art-soloists
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Boris Previsic (Flöte) ist mit seinen Verbindungen zum Safiental der Initiator der pre-art Projekte in dieser Region. Neben seiner Dissertation in vergleichender Literaturwissenschaft organisiert und lanciert er Projekte im Balkan und Kaukasus. Als Flötist wirkt er im In- und Ausland beim Ensemble Col-legium Novum und in verschiedenen Kammermusikformationen. Mit dem pre-art Projekt ”Digression” erhielt er 2003 einen Förderpreis der Ernst von Siemens Kulturstiftung |
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Vladimir Blagojevic (Akkordeon) Geboren 1980, ausgebildet in seiner Heimat Jugoslawien (Kragjevac, Serbien - Montenegro) und seit 2000 an der Hochschule der Künste in Bern. Er gewann seit 1977 zahlreiche Wettbewerbe in Italien, der Schweiz, Andorra und Frankreich. Bereits 2003 ist er mit einem Solorezital am Lucerne Festival aufgetreten, wo er anlässlich eines Luciano Berio Portraits im selben Jahr auch dessen Sequenza XIII aufführte. Er hatte Auftritte mit zahlreichen Ensembles und Orchester. Seit 2005 ist er Mitglied der pre-art-soloists. |
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Aleksander Gabrys (Kontrabass) Geboren 1974 in Polen. Er ist Absolvent der Musik-Akademien in Katowice und Basel und sowohl als Komponist als auch als Kontrabassist Preisträger mehrerer inter-nationaler Wettbewerbe. Seit diesem Jahr spielt er zusammen mit de den pre-art-soloists. Als Kammermusiker beteiligte er sich an vielen Konzerten mit bekannten Ensembles wie z. B beim Collegium Novum in Zürich. |
brand 3
Die Choreographie zu den Waldstimmen: Die Räder werden durch die "WALDSTIMMEN" in Empfang genommen. Dazu benötigen wir eine Choreographie, welche die Geheimnisse, die sich auch heute noch um den Wald ranken, stimmungsvoll aufnimmt. Es wird aber keinesfalls zu irgendwelchen Mystifikationen kommen. Die Räder rollen über den Boden und bleiben schlussendlich auf liegen, sie lassen aber offene Fragen zurück. Dass dies bewusste Absicht ist, soll durch die Musiker vertieft werden. Als KünstlerInnen haben wir auch keine fertigen Lösungen parat, aber wir können ein "DENK - MAL" setzen, das für einmal bereits vor dem zu "feiernden" Ereignis entsteht. Mit einer architektonischen Neugestaltung wird der "Hock" vom traditionellen Jagd-Hochsitz abgeleitet. Alle MusikerInnen musizieren auf einem "Hock". Der "Hock" nimmt die Tradition der Jagdsitze auf, so wie sie im Klettgau häufig anzutreffen sind, entwickelt aber eine Gestalt, die den Funktionen der Musik gerecht werden soll. Das Architektenteam: brand.3 , www.bd3.ch, Masters of Arts ZFH in Architektur |
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Sergio Marazzi
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Andreas Reinhardt
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Das Büro brand.3 Architektur wurde 2004 von Sergio Marazzi und Andreas Reinhardt zu Studienzeiten gegründet. Dies war zugleich das erste Projekt und ist Ausdruck eines weiteren Interessengebietes unserer Arbeit, jenes des Prozesses. Wo liegen die Potentiale und Probleme? Bei jedem Auftrag versuchen wir die Kernpunkte der Aufgabe heraus zu kristallisieren. Sie bilden den Ausgangspunkt, um zu einem schlüssigen Resultat zu gelangen. Dieses ist immer auch Ausdruck einer bestimmten Konstellation, einer Momentaufnahme. Die konzeptuelle Herangehensweise bildet die Basis und steht im Vordergrund. Die interdisziplinäre, praxisorientierte und theoretische Arbeit des Büros hilft, neue Ansätze und differenzierte Lösungen jenseits des Dünkels der Ideologie und der Beschränkung des Arbeitsfeldes zu finden. Der Hock Konzeptstudie VP01.07.024 / BOCK von brand.3 Architektur Die Plattformen der Musiker befinden sich in der Höhe. Dort geniessen sie Schutz vor den Laufrädern ohne sich verstecken zu müssen. Sie richten sich mit einer Auskragung gegen die drohende Gefahr und zeigen lustvoll Stärke. Die Musiker behalten jederzeit den Überblick. Die Plattformen sind über eine exponierte Rampe erreichbar welche das Abenteuer auf dem Weg zu unkonventionelle Lösungen zeigt. Die Konstruktion schlägt direkt Profit aus der prekären Lage und den Rahmenbedingungen. |
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Konstruktion 2 Baumstämme 20.0 m d = 0,30 m 2 Baumstämme 8.0 m d = 0,25 1 Baumstamm 4.0 m d = 0.25 m 2 Hanfseil 15.0 m d = 10 mm 2 Druckstangen 2.5 m d = 0.15 m Auskleidung Schwartenbretter 25 m2 und brauner Verpackungskarton (In der Skizze nicht eingezeichnet) Heizung im Feuer heiss gemachte Steine
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Die vielen Jagdhochsitze in dieser Region fallen einem sofort ins Auge. Es sind zum Teil sehr spannende architektonische Äusserungen für das besondere Bedürfnis, der Beobachtung der Wildläufe. Sie nehmen viele der von uns gestellten Fragen vorneweg und eignen sich daher besonders als Vorlage zu unseren Anliegen. |
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Schlussbetrachtung Wenn es uns mit diesem Projekt gelingt, all die vielen Leute zu einer Beteiligung zu gewinnen, so haben wir wahrscheinlich schon viel erreicht, um die notwendigen Auseinandersetzungen zu all den enorm wichtigen Fragen des Landschafts - und des Klimaschutzes in Gang zu bringen oder dort wo sie schon geführt werden die Fortsetzung weiter zu treiben. Es würde mich sehr freuen, wenn Sie meine Damen und Herren, uns mit Ihrer Unterstützung, zu einem durchschlagenden Erfolg verhelfen würden, oder am Sonntag den 10. Februar um 15:00 Uhr, mit dabei sein können. |