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LANDSCHAFTSOBSERVATORIUM (Göttersitz)   2003          beim Ort mit der Flurbezeichnung <Himmelreich> bei Osterfingen SH


Am Waldrand, oberhalb von Osterfingen, am Nordhang der Buchhalde steht eine Sitzbank. Vom Dorf ist sie kaum zu sehen. Der Ort wird als <Himmelreich> bezeichnet. Niemand wusste, woher diese Bezeichnung kam. Sie ist auch


Im Dorf sagt man, dass diese Bank der Ort ist, wo sich manchmal die frisch Verliebten zu einem Stelldichein treffen würden.

Die Aussicht, weit über den Klettgau bis in den Südschwarzwald, rechtfertigt diesen Flurnamen bestimmt.



Aussicht vom <Himmelreich>

Die Gemeinde Osterfingen führte auf Grund eines Legats, das für kulturelle Zwecke ausgestellt wurde, einen Wettbewerb durch. Es sollten an mehreren Stellen in der Umgebung von Osterfingen, für Skulpturen Plätze geschaffen werden, Das fernere Ziel wäre ein Skulpturenweg rund um Osterfingen. Für einen ersten Schritt wurden zwei Stellen vorgeschlagen. Südlich oberhalb der Dorfmitte das so genannte <Himmelreich> und nördlich des Dorfendes oberhalb der Rebhalden die Plattform bei der alten Brunnenstube. Ich habe mich für das <Himmelreich> entschieden, weil diese Flurbezeichnung etwas Geheimnisvolles enthält, von dem die Dorfbewohner auch nicht genau sagen können, was dieser Name zu  bedeuten hat.

Mit meinem Vorschlag eines Landschaftsobservatoriums will ich  den Inhalt der Namensbedeutung erlebbar machen. Die BenutzerInnen steigen quasi in den Himmel nd sind vollständig von Natur umgeben.
Ich nehme Bezug auf die besonderen Architekturformen der Jagd-Hochsitze, die auch als Metapher für eine Göttersitz gelesen werden kann. Die Jagd-Hochsitze, wie sie hier überall zu finden sind und oft das Landschaftsbild markant prägen, spielen im Entwurf eine Rolle als Ortsmerkmal. Jagd-Hochsitze erinnern auch an die <Göttersitze>, die  in abstrahierender Form, in vielen spirituellen Ritualen zur Anwendung kommen, um einen Bezug zum <Himmel> herzustellen, der als <Wohnsitz> der Götter vermutet wird.




 

Es ist bekannt, das als Besonderheit des Randengebietes an der Buchhalde Pflanzenexoten zu finden sind. Die bekann-teste Pflanzenart ist der <Feuerbusch> aus der Bibel, die in der Blütezeit einen betäubenden Duft um sich verbreitet.  Dazu habe ich eine Typologie von wichtigen Pflanzen, die in der näheren Umgebung dieses Ortes zu finden sind erstellt. Die Umrisse der Blüten sind aus dem Metall der ausgefrässt, so kann das Licht durchscheinen. 

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