Am Waldrand, oberhalb von Osterfingen, am Nordhang der Buchhalde steht eine Sitzbank.
Vom Dorf ist sie kaum zu sehen. Der Ort wird
als <Himmelreich> bezeichnet. Niemand wusste, woher diese Bezeichnung kam.
Sie ist auch
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Im Dorf sagt man, dass diese Bank der Ort ist, wo sich manchmal die frisch
Verliebten zu einem Stelldichein treffen würden.
Die Aussicht, weit über den Klettgau bis in den
Südschwarzwald, rechtfertigt diesen Flurnamen bestimmt. |
Die Gemeinde Osterfingen führte auf Grund eines Legats, das
für kulturelle Zwecke ausgestellt wurde, einen Wettbewerb durch. Es
sollten an mehreren Stellen in der Umgebung von Osterfingen, für
Skulpturen Plätze geschaffen werden, Das fernere Ziel wäre ein
Skulpturenweg rund um Osterfingen. Für einen ersten Schritt wurden zwei
Stellen vorgeschlagen. Südlich oberhalb der Dorfmitte das so genannte
<Himmelreich> und nördlich des Dorfendes oberhalb der Rebhalden die
Plattform bei der alten Brunnenstube. Ich habe mich für das <Himmelreich>
entschieden, weil diese Flurbezeichnung etwas Geheimnisvolles enthält, von
dem die Dorfbewohner auch nicht genau sagen können, was dieser Name zu
bedeuten hat.
Mit meinem Vorschlag eines Landschaftsobservatoriums will ich den
Inhalt der Namensbedeutung erlebbar machen. Die BenutzerInnen steigen
quasi in den Himmel nd sind vollständig von Natur umgeben.
Ich nehme Bezug auf die besonderen Architekturformen der
Jagd-Hochsitze, die auch als Metapher für eine Göttersitz gelesen werden
kann. Die Jagd-Hochsitze, wie sie hier überall zu finden sind und oft das
Landschaftsbild markant prägen, spielen im Entwurf eine Rolle als
Ortsmerkmal. Jagd-Hochsitze erinnern auch an die
<Göttersitze>, die in abstrahierender Form, in vielen spirituellen
Ritualen zur Anwendung kommen, um einen Bezug zum <Himmel> herzustellen,
der als <Wohnsitz> der Götter vermutet wird. |